Überreichung der Willy-Brandt-Medaille
Nicht viele haben sich so engagiert, in einem politischen Ehrenamt, wie Hejo Eicker. Dafür bekam er die Willy-Brandt-Medaille am Sonntag überreicht, die höchste parteiinterne Auszeichnung, die die SPD zu vergeben hat.
„Mit dieser Ehrung heute wollen wir dir unsere tiefe Wertschätzung für deine Leistungen zeigen und dich bestärken, deinen Weg weiterzugehen“, erzählte der Vorstandvorsitzender des SPD-Ortsvereins Geldern, Lars Aengenvoort in seiner Laudatio.
In seiner Rede wurde vor allemeins deutlich: Eickers Einsatz für Geldern war und ist einzigartig. „Es ist offensichtlich, dass du, Hejo, die höchste Auszeichnung unserer Partei mehr als verdient hast. Doch wie kann man so enormeLeistungen in Worte fassen? Ein Versuch, der sicherlich zum Scheitern verurteilt ist, aber dennoch unternommen werden muss“, schlussfolgerte Aengenvoort, bevor er näher auf die Leistungen von Hejo Eicker einging.
Vor allem die Kulturarbeit war sein Herzensprojekt. Viele Veranstaltungen in Geldern und Umgebung wurden durch sein Tun geprägt und tragen seine Handschrift. Er gründete einen Verein, der das kulturelle Angebot in Geldern erweiterte, engagierte sich leidenschaftlich im Kulturausschuss und organisiert bis heute für den SPD-Ortsverein zahlreiche Veranstaltungen. Allein im letzten Jahr kam der Sportmoderator Manni Breuckmann, auf seine Einladung hin nach Geldern und berichtete, über seine Arbeit. In der gesamten Kulturszene Gelderns konnte niemand so vernetzt denken, überzeugen und unterschiedliche Aspekte miteinander verbinden. Niemand konnte Hejo das Wasser reichen“, so Peter Busch, Künstler aus der Stadt Geldern.
Eickers Engagement belief sich nicht nur auf den Kulturbereich, wie die Laudation von Aengenvoort zeigte, er hatte auch ein Gespür für zukünftige Entwicklungen. „Viele der von ihm angesprochenen Themen, wie kommunaler Klimaschutz oder die Abschaffung von Elternbeiträgen, sind heute noch aktuell“, erzählte Aengenvoort.
Seine Haushaltsreden waren legendär und er startete erfolgreiche Initiativen wie den Bürgertreff im Barabaraviertel, der das Leben dort bis heute bereichert und Anlaufpunkt für sozial Schwache, als auch geselliger Treffpunkt für unterschiedliche Gruppierungen ist. Was Hejo Eicker aber im Besonderen ausmacht, ist sein hohes Empathievermögen. „Du hast das Talent, zu vermitteln und potenzielle Konflikte zu entschärfen versucht, bevor sie eskalieren konnten“, so Aengenvoort.
Begleitet wurde die Ehrung durch das Marcel und Isy-Projekt, die deutsche Chansons in der Tradition von Berthold Brecht und Kurt Weill sangen. Überreicht wurde die Medaille von Sarah Phillips, der neuen SPD-Landesvorsitzenden, in den Lindenstuben in Geldern. Zahlreiche politische Weggefährten waren anwesend. „Solch eine Wertschätzung und sich Zeit für solche Ereignisse zu nehmen, ist in politisch aufgeregten Zeiten wie diesen wichtig. Alle Anforderungen an die Ehrung sind mehr als erfüllt“, so Sarah Philipp. Hejo Eicker freute sich über die Medaille und die Wertschätzung, die ihn an diesem Tag entgegengebracht wurde: „Es hat mir große Freude gemacht. Ich fühle mich sehr geehrt.“ Sein vierzehnjähriger Enkel Lenni trug ein Zitat von Willy Brandt vor: „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“
Foto: Theresa Tietz