Ein Tag für Bildungshelden – NRWSPD ruft zum Parteitag Bildungspreis aus

Vor 13 Jahren etablierte die NRWSPD den Politikansatz „Kein Kind zurücklassen“. Die vergangenen Jahre der CDU-geführten Landesregierung zeigen, dass eine vorbeugende Politik für mehr Lebenschancen genau jetzt wieder gefragt sein muss. Die SPD in NRW widmet sich deshalb den Menschen im Land, die schon jetzt ganz alltäglich für Perspektiven für Kinder in herausfordernden Lagen sorgen, und ruft zum Landesparteitag (6.5. in Münster) einen eigenen Preis aus. Der SPDVorsitzende Thomas Kutschaty und die stellvertretende Vorsitzende Dörte Schall erläutern wie folgt.

Thomas Kutschaty: „NRW nimmt bei der Kinderarmut in Deutschland leider einen der traurigen Spitzenplätze ein. Jedes vierte Kind ist von Armut bedroht. Da die schlechteren Startbedingungen immer stärker auf den weiteren Lebensweg durchschlagen, verlieren dabei alle. Demokratische Teilhabe und Zusammenhalt sinken. Fachkräftemangel und gesellschaftliche Kosten steigen. Das ist eine Niederlage für alle politischen Parteien, die die Geschicke in unserem Bundesland bestimmt haben – natürlich auch für uns in der SPD.

Dort, wo vor allem der Zufall über die Möglichkeiten des eigenen Denkens und Handelns bestimmt, kann über Leistung, Aufstieg oder Entwicklung politisch nicht mehr diskutiert werden. Es braucht somit einen neuen Ansatz, sozialen Folgekosten bereits vorzubeugen, bevor sie entstehen. NordrheinWestfalen muss das Versprechen ‚Kein Kind zurücklassen‘ glaubhaft erneuern.

Die vergangenen Jahre – in denen die Anfangserfolge des ursprünglichen Projekts ‚Kein Kind zurücklassen‘ durch die CDU-geführte Landesregierung aus parteipolitischem Kalkül einkassiert wurden – zeigen deutlich: die politischen Impulse für mehr Lebenschancen vom Start an müssen von der SPD kommen. Auf unserem Landesparteitag im Mai werden wir hierfür neue Grundlagen legen.“

Dörte Schall: „Auf Initiative unserer Mitglieder widmen wir den heutigen Tag den Bildungsheldinnen und Bildungshelden in Nordrhein-Westfalen.

Für viele Kinder, die es als Erwachsene geschafft haben, waren in schwierigen Situationen ganz besondere Menschen da, die an sie geglaubt und sie gefördert haben. In der Kita, in der Schule, im Verein, in der Kunst, beim Sport, im Gesundheitsbetrieb oder in der Nachbarschaft – die Chancen für ein gutes Leben werden an vielen Orten des Alltags ohne großes Tamtam geschaffen.

Wenn wir in NRW also wieder das Ziel ‚Kein Kind zurücklassen‘ in den Blick nehmen, gibt es bereits heute ganz viele Menschen, die dafür die Expertinnen und Experten im Land sind. Ihr Wissen hat mehr Aufmerksamkeit, ihre Arbeit mehr Anerkennung verdient. Dieser Aufgabe nehmen wir uns auf unserem Landesparteitag an. Ich freue mich, dass wir ab heute die Arbeit zur Verleihung unseres neuen‚KeKiz-Preis‘ aufnehmen können.“

 

Für den „KeKiz“-Preis können bis zum 31.03. sowohl Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder der SPD Vorschläge einreichen zu Einzelpersonen und Gruppen, die sich im besonderen Maß für die Entwicklung von kindlichen Lebenschancen einsetzen. Die Nominierungen werden über die Homepage der NRWSPD vorgenommen. Der oder die Gewinner*innen werden von einer mehrköpfigen, überparteilichen Jury bestimmt. Auf dem Landesparteitag am 06.05. in Münster wird der Preis überreicht.

Mehrere Indikatoren unterstreichen, dass auch im Bundesvergleich die Aufstiegschancen für in NRW-geborenen Kinder niedrig sind. So fehlen Betreuungsplätze und Fachkräfte in Kindertagestätten und im Offenen Ganztag. Laut IQB-Studie erreichtjede*r fünfte Viertklässler*in die Mindestanforderungen im Lesen und Rechtschreiben nicht. Das Land gibt im Vergleich zum Bundesdurchschnitt pro Grundschulkind 1100 € weniger aus. Zuletzt legten Studien nach der COVID-19-Pandemie gestiegene gesundheitliche Belastungen von Kindern und Jugendlichen und damit weiteren politischen Handlungsbedarf offen.