Mit zwei Anträgen an den Stadtrat will die SPD Geldern den lokalen Umweltschutz vorantreiben. Zum einen möchten die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten die Pflanzung von Bäumen durch die Stadt Geldern veranlassen. Dazu soll die Verwaltung bis zu den nächsten Haushaltsberatungen aufgefordert werden, geeignete Stellen zur Aufforstung und die jeweiligen Kosten zu ermitteln. „Wenn man bedenkt, wie viele Bäume in jüngerer Vergangenheit ersatzlos gefällt wurden, sehen wir hier einfach Handlungsbedarf“, so Andreas van Bebber, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Geldern. Beispiele für mögliche Flächen seien Bereiche in der Nähe des Holländer Sees, aber auch der Egmondpark würde sich für eine punktuelle Neupflanzung von Bäumen anbieten.
In einem zweiten Antrag regt die SPD-Fraktion außerdem an, die Dächer von Bushaltestellen mit Wildblumen zu bepflanzen, wie es bereits in einigen anderen Städten erfolgreich praktiziert wird. So ließ die niederländische Stadt Utrecht Anfang Juli über 300 Bushaltestellen begrünen, um das Artensterben von Bienen und anderen Insekten aufzuhalten. „Wir wollen die Verwaltung prüfen lassen, ob dies auch für die Gelderner Wartehäuschen möglich ist“, so van Bebber. Den Vorwurf, mit solchen Anträgen bloße Symbolpolitik zu betreiben, lässt Andreas van Bebber nicht gelten: „Jeder Baum und jede Wildblume in der Innenstadt senkt die Feinstaubbelastung, bindet CO², wirkt dem Insektensterben entgegen und verschönert zudem das Stadtbild.“
Zudem seien diese beiden Anträge bloß ein Teil einer ganzen Reihe von Maßnahmen, welche die Gelderner SPD vorantreibt. Anfang des Jahres wurde beispielsweise ein Aktionsplan zur „Rettung der Vorgärten“ diskutiert, welcher die zunehmende Verödung bepflanzter Flächen vor Gebäuden verhindern soll. Ein weiterer Antrag sah die Errichtung von Insektenhotels durch die Stadt Geldern vor. „Wir werden in den kommenden Haushaltsberatungen sehen, welche Maßnahmen zusätzlich umgesetzt werden können“, so van Bebber. Man könne nicht nur auf die Politik in Berlin oder Düsseldorf warten. „Den Klimawandel ernst nehmen, heißt, ihm auf allen Ebenen entgegenzuwirken – auch in Geldern.“
Anders sehen es CDU und FDP, die mit knappster Mehrheit die Ausrufung des Klimanotstands in Geldern blockiert haben. Stattdessen haben sie beschlossen, dass sich die Stadt Geldern zu den Klimazielen der Bundesrepublik Deutschland bekennt und die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob es für die Stadt Geldern sinnvoll sein könnte, ein Arbeitsforum zu gründen, welches die Politik und die Stadt beratend unterstützt und der Politik Vorschläge für eine klimagerechte Stadtentwicklung macht.
Die Bundesregierung hat bereits eingeräumt, dass die gesetzten Klimaziele nicht zu halten sind, daher sind die von CDU und FDP in Geldern gefassten Beschlüsse nicht mehr als unverbindliche Absichtserklärungen. Demgegenüber wird die SPD auch weiterhin mit konkreten Vorschlägen an den beschlossenen Klimaschutzzielen der Stadt Geldern festhalten.