Am vergangenen Freitag fand die gemeinsame Aufstellungsversammlung der SPD und der Grünen statt, bei der neben den Mitgliedern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger zahlreich anwesend waren. Ulrike Michel wurde dabei offiziell von den Mitgliedern der beiden Parteien als Bürgermeisterkandidatin aufgestellt.
Die Wahl fiel mit einer eindeutigen Mehrheit, 48 von 54 Stimmen (2 Nein, 4 Enthaltungen), für die Kandidatin aus.
Zusammen mit den Gästen Jochen Ott, dem Fraktions-Vize im Landtag NRW, Arno Klare, Bundestagsabgeordneter, und Dr. Rainer Joosten diskutierte die Anwärterin Ulrike Michel ihre wichtigsten Anliegen für Geldern. Für ihre „Zukunftsvisionen“ stellte sie drei Themen vor, um zusammen mit den Gästen mögliche „erste Lösungskonzepte und Ideen“ zu sammeln. Dazu gehören: bezahlbarer Wohnraum, Verkehr im ländlichen Raum sowie nachhaltige und umweltbewusste Umsetzung in der Politik, so unter anderem mit der Nutzung von Holz. Hinsichtlich des bezahlbaren Wohnraums betonte Jochen Ott, dass der „soziale Wohnungsbau kaputtgeredet“ wurde und es inzwischen „kein arme Leute Problem“ mehr sei, sondern ein Problem der Mittelschicht. Dabei kam die Idee eines Erbpacht-Modells auf, bei der der Zins niedrig gehalten werden soll, um einen kleineren Preis für die Miete zu ermöglichen. Auch „gemischte Wohnquartiere“ mit verschiedenen Gesellschaftsgruppen könnten den „Wohlfühlfaktor“ in Geldern stärken, so Jochen Ott. Beim Thema Verkehr kam unter anderem das Problem der Line RE10 auf, bei der Arno Klare deutlich machte, dass die Umsetzung der bewilligten Finanzierung vom Bund „nicht von heute auf morgen“ gehe, man aber daran arbeiten müsste. Auch spielen für Ulrike Michel beim Thema Verkehr auf dem Land die Ortschaften eine große Rolle. Die Ausweitung der Taxibusse sowie das Angebot von Car-Sharing wurde besonders diskutiert, um ein attraktives Leben auf dem Land zu ermöglichen. Dabei müsse man, so Ulrike Michel, „Aufklärung betreiben“ und als Stadt „die Initiative ergreifen“. Zuletzt wurde über die Möglichkeit eines Baues mit Holz diskutiert. Dessen „Bearbeitung kostet weniger Energie“ und sei daher ökologischer, so Rainer Joosten. Ebenso bringt der Holzbau die Vorteile, dass es preiswert und „innerhalb weniger Monate“ umgesetzt werden könnte. Dies wäre auch in Geldern umsetzbar, unter anderem im Bereich von Schulbauten, womit „tolle, attraktive Gebäude“ entstehen würden. Dafür müsste eine „nachhaltige Forstwirtschaft“ entstehen, die Bäume pflanzt, die den Klimawandel aushalten können, was aktuell nicht gegeben sei. Die ersten gesammelten Konzepte für Geldern möchte Ulrike Michel nun auch umsetzen und weiterhin in der Kommunikation mit den eingeladenen Gästen bleiben.