Die Gelderner SPD traf sich im Rahmen ihres Sommerprogramms mit Frau Elke Verheyden, der Vorsitzenden des VdK Ortsverbands Geldern, in Walbeck, um über aktuelle Themen und Anliegen zu sprechen. Insbesondere die Barrierefreiheit in der Innenstadt und den Ortschaften sowie bezahlbarer und barrierefreier Wohnraum bereiten dem Ortsverband und seinen Mitgliedern Sorgen.
Ein konkretes Beispiel, das die Problematik verdeutlicht, ist das Konzept der „Netten Toilette“, wie Frau Verheyden erläuterte. Dabei stellen Gastronomen in der Innenstadt ihre Toiletten kostenlos für alle Besucher der Stadt zur Verfügung. Dieses Angebot ist gut gemeint und stellt für viele Menschen eine nützliche Möglichkeit dar. Jedoch sind nahezu alle Toiletten der teilnehmenden Gastronomen nicht barrierefrei. Zwar existiert eine Behindertentoilette an der Maria Magdalena Kirche, die sauber und gut gewartet ist, aber der Standort ist ungünstig.
Um die Perspektive der Betroffenen stärker in das Bewusstsein des Stadtrats und der Verwaltung zu rücken, hat die SPD-Fraktion erfolgreich die Gründung eines Inklusionsbeirats durchgesetzt. Lars Aengenvoort, Vorsitzender der Gelderner SPD, äußerte dazu: „Damit wollen wir die Sicht von Betroffenen stärker in das Bewusstsein von Stadtrat und Verwaltung tragen. Mit den Betroffenen und Verbänden möchten wir konkrete Maßnahmen entwickeln, um unsere Stadt barrierefreier und damit lebenswerter zu machen. Dabei hoffen wir natürlich auch, dass sich der VdK in Geldern einbringt und mit seinen Mitgliedern eine starke Stimme ist.“
Der VdK Kreisverband am Niederrhein mit Sitz in Rheinberg vertritt 32.000 Mitglieder und umfasst den Kreis Kleve, Wesel und die Stadt Duisburg. Als größter Sozialverband in Deutschland setzt er sich für die Interessen von Sozialrentnern, Menschen mit Behinderungen, Unfallopfern sowie Kriegs- und Wehrdienstopfern ein.
Elke Verheyden erläuterte: „Wir haben uns seit den 1950er-Jahren von einem Kriegsopferverband zu einem modernen Sozialverband entwickelt. Eine Besonderheit besteht darin, dass wir unsere Mitglieder nicht nur beraten, sondern sie auch in Widerspruchsverfahren unterstützen und gegebenenfalls vor Gericht vertreten. Ob es um die Ablehnung eines Schwerbehinderten-Parkausweises oder die Eingruppierung in einen Pflegegrad geht, unsere Juristen stehen bereit.“
Das Treffen fand in den Räumlichkeiten der Heilpädagogisch-Inklusionstherapeutischen Praxis Apfelbaum von Rolf und Petra Schumacher statt. Die Praxis versteht sich als eine Einrichtung, die Verschiedenheit nicht als Barriere betrachtet, sondern als Chance zur gegenseitigen Bereicherung durch Inklusion und Eingliederungshilfe. Ihr maßgeschneidertes Therapieangebot richtet sich von Säuglingen bis hin zu jungen Erwachsenen, beispielsweise an Personen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS), Aufmerksamkeits- und/oder Hyperaktivitätsstörungen (ADHS), körperlicher und geistiger Behinderung sowie Lern- und Leistungsstörungen.
Gerade bei der Beantragung von Leistungen benötigen viele Eltern Unterstützung und Beratung, und hier könnte der VdK vielen Familien helfen. Aus diesem Grund planen die Praxis Apfelbaum und der VdK eine Informationsveranstaltung.
Die Gelderner SPD trifft sich in den Sommerferien regelmäßig mit Vereinen, Unternehmen und Institutionen, um sich über aktuelle Themen auszutauschen.
Foto: SPD Geldern; v.l.n.r. Hejo Eicker, Sigrid Eicker, Michael Mölders, Lars Aengenvoort, Axel Heinitz (SPD Geldern), Rolf und Petra Schumacher (Praxis Apfelbaum), Elke Verheyden (VdK Ortsgruppe Geldern)