Wir haben unser Parteimitglied Karl Schulze (87) zum Ablauf und der Organisation seiner Corona-Impfung am Impfzentrum in Kalkar befragt. Pandemiebedingt erfolgte das Gespräch telefonisch. Das Telefonat führte Philip Lange.
Also Karl, wie war denn eure Anreise zum Impfzentrum nach Kalkar?
Unsere Tochter hat uns am Smartphone online den Termin gebucht und uns von Sonsbeck aus über Labbeck, Marienbaum und Hönnepel zum Impfzentrum gefahren. Das waren so etwa 36 km und wegen des Wetters haben wir dafür gute 35 Minuten gebraucht. Da unser Termin um 19 Uhr einer der letzten war, war es schon ziemlich dunkel und Schilder waren erst ab Hönnepel zu sehen. Dadurch war die Anreise etwas kompliziert, aber ohne den Schnee ist sie jetzt wahrscheinlich kürzer. Für Leute, die aus weiter entfernten Orten im Südkreis dort hinfahren müssen, etwa aus Rheurdt oder Wachtendonk, ist das schon ein sehr fragwürdiger Standort. Zumal die Anreise nicht durch den Kreis geregelt wird, sondern jede und jeder selber gucken muss, wo er bleibt. Wir konnten nicht direkt zum Impfzentrum vorfahren, wurden aber vom Parkplatz aus mit einem Shuttlebus dorthin gefahren, da wir so weit nicht mehr hätten laufen können.
Wie war dann der Ablauf im Impfzentrum?
Als wir reingekommen sind, haben wir am Eingang unsere Namen gesagt und die wurden dann auf einer List abgehakt. Dann haben wir unsere Impfbescheide vorgelegt. Das ging alles recht schnell, da wir alles nötige Zuhause schon ausgefüllt hatten. Meine Frau kam sofort dran, für mich musste aber durch den späten Termin noch nach Impfdosen gesucht werden. Das hat etwa 25 Minuten gedauert. In der Zeit hat mir leider auch niemand gesagt, warum es sich verzögern würde.
In der Impfkabine saßen dann ein Arzt und ein Feuerwehrmann, der Feuerwehrmann hat mich dann geimpft. Und dann war es eben eine ganz normale Impfung. Desinfizieren, einreiben, („Zack“) Stich, Pflaster und fertig. Am Ausgang gab es noch ein Präsentkörbchen von der Landrätin, mit dem uns für das Erscheinen gedankt wurde. Nach einer Ruhezeit von 15 Minuten konnten wir dann im Shuttlebus zurück zum Parkplatz warten.
Wie geht es euch jetzt?
Uns geht es prima, wir sind frisch wie die Fische im Wasser. Mit der Impfung ist es dasselbe wie bei Tetanus oder anderen Krankheiten. Da war die Anfahrt schwieriger als die Impfung selber.
Was hast du sonst noch für Eindrücke?
Das Personal im Impfzentrum war durch und durch nett und zuvorkommend. Die Impfkabinen stehen in der riesigen Messehalle. Natürlich war die Halle sauber, aber es wirkte alles sehr improvisiert. Man kam sich vor wie eine Maus auf dem Sportfeld. Das Bühnenhaus in Kevelaer wäre für so einen medizinischen Vorgang vielleicht besser geeignet gewesen.
Meiner Meinung nach wird wie gesagt viel zu viel Theater um die ganze Sache gemacht. Aus meiner Sicht könnten und müssten die Impfungen bald auch von den Hausärzten erledigt werden können. Gerade durch die bessere Haltbarkeit des Biontech-Impfstoffes. Dann wäre auch die Anreise leichter.
Vielen Dank für deine Zeit.