Diese Gängelung muss aufhören“ – Infoveranstaltung zum Thema Schwangerschaftsberatung

Über praktische Konsequenzen des Paragraphen 219a für ihre Beratungsarbeit, aber auch über die Bedeutung für betroffene Frauen, berichtete Nicole Saat von der AWO-Schwangerschaftsberatung im Bürgertreff der SPD. Im November 2017 ist die Debatte um den Paragraphen 219a in den Fokus der bundesweiten Öffentlichkeit gerückt. Die Frauenärztin Kristina Hänel wurde auf Grundlage eben dieses Paragraphen zu einer Geldstrafe verurteilt, weil sie auf ihrer Internetseite angab, in ihrer Praxis auch Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen. Seither wird die Debatte um eine Abschaffung dieses Informationsverbots kontrovers geführt. SPD, GRÜNE, Linke und FDP sind grundsätzlich für eine Abschaffung, die Union ist dagegen. Die Große Koalition will sich in diesem Herbst auf einen Kompromiss einigen.

Das Informationsverbot sei zwar nur ein kleiner Teil ihrer Arbeit, aber es füge sich ein in eine ganze Reihe von gesetzlichen Maßnahmen, um Frauen eine autonome Entscheidung über ihren eigenen Körper zu erschweren. „Ich frage mich, was dabei für ein Frauenbild vermittelt werden soll, wenn man den Betroffenen nicht einmal die Freiheit lässt, sich eigenständig zu informieren und daraufhin eine persönliche Entscheidung zu treffen“, so Saat.  „Diese Gängelung muss endlich aufhören“, befand auch der Vorsitzende der SPD Geldern, Lars Aengenvoort. „Wir hoffen, dass sich die SPD in der Großen Koalition durchsetzt und klare Kante für das Selbstbestimmungsrecht der Frau und die rechtliche Sicherheit von Ärztinnen zeigt.“

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