Stadt Geldern verwehrt Schüler*innen das Deutschlandticket – Überprüfung der Entscheidung notwendig

Der Rat der Stadt Geldern hat beschlossen, den Gelderner Schüler*innen das attraktive Deutschlandticket zum neuen Schuljahr zu verwehren. Aufgrund einer Empfehlung der Verwaltung stimmten CDU, Grüne, FDP und AfD im Stadtrat gegen die Einführung des Tickets.

Der Bürgermeister und Kämmerer begründete die Ablehnung mit den vermeintlich hohen negativen finanziellen Auswirkungen für die Stadt, die nach ihrer Meinung derzeit nicht vollständig absehbar sind. Bereits in der Stadtratssitzung widersprach die SPD-Fraktion dieser einseitigen Darstellung. Das die negative Entscheidung im Stadtrat auf falschen oder unvollständigen Informationen beruht, lässt sich auch daran erkennen, dass nur sehr wenige Kommunen in NRW sich nicht an den Einführungen beteiligen.

„Es ist unverständlich, dass CDU und Grüne ihre eigene Landesregierung derart düpieren. Die neue Regelung beruht auf einem Erlass des Landes NRW, der vorsieht, dass den Schulträgern keine zusätzlichen Kosten entstehen.“, so Sigrid Eicker, Mitglied des Ausschusses für Tarif und Marketing beim VRR. Auch die schwarz-grüne Landesregierung wirbt für die Einführung und beteiligt sich an der Finanzierung.

Die Entscheidung stößt bei der Gelderner SPD auf vollkommenes Unverständnis. „Während Schüler*innen des Berufskollegs und der bischöflichen Realschule in Geldern von einem deutschlandweit gültigen Ticket profitieren, werden die eigenen Schüler*innen, für die die Stadt Verantwortung trägt, im Stich gelassen oder vertröstet“, betont Lars Aengenvoort, Vorsitzender der Gelderner SPD

Für die Schüler*innen hätte die Einführung des Deutschlandtickets keine finanziellen Auswirkungen. Die anspruchsberechtigten Schüler*innen zahlen weiterhin Beträge von 14 €, 7 € oder gar nichts für das Ticket. Das Ticket ermöglicht es ihnen, ihr Schokoticket gegen ein deutschlandweites Ticket einzutauschen oder es zu einem reduzierten Preis von 29 Euro zu erwerben, sofern sie nicht anspruchsberechtigt sind.

„Wir fordern eine umgehende Überprüfung dieser Entscheidung, um unsere eigenen Schüler*innen nicht zu benachteiligen und ihnen Fahrten deutschlandweit zu ermöglichen. Die Stadt Geldern sollte die Bedenken, die zu dem negativen Votum geführt haben, dringend auf ihre Richtigkeit hin überprüfen und einen Weg finden die Entscheidung zu revidieren.“, fügt Lars Aengenvoort abschließend hinzu.

 

Weitergehende Informationen:

https://www.derwesten.de/staedte/essen/deutschlandticket-nrw-guenstig-schueler-29-euro-essen-gelsenkirchen-duisburg-a-id300565950.html

https://ris.essen.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZdhyfL0HBqFWIws6UBgUH4cLgX7OuxazEF17YxLmeJ-s/Vorlage_0990-2023-4_3._Nachtrag.pdf

https://ratsinfo.muelheim-ruhr.de/buerger/vo020.asp?VOLFDNR=25792#searchword